Fragwürdiges
Verfahren
> Niemand hat die
Absicht, einen Großbau mit Minarett zu errichten <
So war es ähnlich
jahrelang vom DiTiB-Verein zu hören. Im Juli 2009 legte er dann aber
plötzlich Pläne für eine große Moschee mit Kuppel und Minarett an
der Hochstraße vor.
Als er diese kurz
darauf wieder zurückziehen musste, sprach der Vorsitzende von
künftigen Absprachen „mit der Stadt, den Bürgern und mit den beiden
großen christlichen Kirchen“. Später tauschte die Ditib den Bauplatz
gegen das Grundstück an der Hohenwarter Straße.
Anfang 2012 warb sie wieder mit der Ankündigung von Transparenz und
Diskussionen für einen Neubau. Bekanntgegeben wurden die konkreten
Baupläne dann aber erst eine Woche vor der Entscheidung des
Stadtrats im Dezember. Anwohnern, die sich im Rathaus erkundigen
wollten, war noch kurz zuvor keine Auskunft erteilt worden.
Bereits seit Herbst
2009 musste es vertrauliche Vorgespräche der DiTiB mit der Stadt und
dem Landratsamt gegeben haben. Eine Woche nach Veröffentlichung der
Pläne Anfang Dezember 2012 sollte seitens der Stadt nun der
Beschluss über die Zustimmung gefasst werden. Zeit zur Information,
zur Meinungsbildung und zum Gespräch für Bürger und Stadträte
fehlte. Wesentliche Details der Planung standen erst wenige Tage
vorher auf der Internetseite der Stadt, wo sie kaum jemand gelesen
haben dürfte. Eine Entscheidung von grundlegender Bedeutung für
Pfaffenhofen wurde von einem Ausschuss des Stadtrats getroffen, ohne
dass das Plenum oder die Bürger zum Zug kamen. Die Zustimmung der
Bauausschuss-Mehrheit hatte sich die DiTiB wohl schon vor längerer
Zeit gesichert.
|