Mittwoch, den 11.12.13  //  IG HOWA Stellungnahme

zum Artikel vom 10.12.2013 im Pfaffenhofener Kurier

"350 Unterschriften für Religionsfreiheit"


 

Bürger fragen – machen Sie damit wirklich Ernst, Frau Schratt!

Wie gestern im Pfaffenhofener Kurier zu lesen stand, interessieren sich Aktivisten aus dem Internationalen Kulturverein und den Parteien „ÖDP“ und „Bündnis 90/Die Grünen“ plötzlich für die Meinung der Bürger zum Moscheebau der DiTiB an der Hohenwarter Straße. Sie sammelten angeblich 350 Unterschriften, jedoch nicht zum Thema direkt, sondern zu einer Erklärung für Religionsfreiheit und eine wie auch immer geartete „offene Gesellschaft“. Diese soll wohl Moscheebauten an jedem beliebigen Standort, in jeder beliebigen Form und mit jedem beliebigen Träger einschließen, also auch den DiTiB-Moscheebau an der Hohenwarter Straße, der im Mai genehmigt und im Juli begonnen wurde.

Der Bau war im kleinen Zirkel vorbereitet worden. Nachdem es im Jahr 2009 an der Hochstraße erheblichen Widerstand gegen eine DiTiB-Moschee dort gegeben hatte, endete die Suche nach einem Alternativgrundstück schließlich an der Hohenwarter Straße. Einbezogen in die Suche bzw. Standortwahl waren auch der Bürgermeister, sein Vorgänger, das Landratsamt und Josef Steinbüchler. Als die Lokalzeitung im Dezember 2012 zum ersten Mal über die konkreten Baupläne berichtete, war die Sache schon drei Jahre lang vorbereitet worden. Der Bauantrag lag schon zwei Wochen lang bei der Stadt, und eine Mehrheit der Mitglieder im Bauausschuss hatte dem türkisch-islamischen Verein wohl schon ihre Zustimmung zugesichert. In der letzten Sitzung vor Weihnachten wurde das Vorhaben eine Woche nach Bekanntgabe durchgewunken.

Der FDP-Ortsvorsitzende Daschner, der sich dann im Januar für die Einbeziehung der Bevölkerung via Bürgerentscheid aussprach, wurde von Stadtrat Käser (SPD), dem Beauftragten für den Bürgerdialog, mit drastischen Worten angegriffen. Statt Daschners Anregung (auch mit Blick auf die Zeit vor dem Beschluss des Bauausschusses) genau zu prüfen und die Ergebnisse öffentlich ausführlich darzulegen, wurde vom Rathaus her zumindest der Anschein erweckt, dass ein Bürgerentscheid zum Thema „Moscheebau“ in keiner Form zu irgendeinem Zeitpunkt möglich gewesen wäre.

Als die Bauarbeiten bereits seit vier Monaten im Gange waren, machte sich Ende November nun die 3. Bürgermeisterin Schratt (Grüne) daran, Unterschriften zu sammeln - dies offenbar in dem Bestreben, der Lokalpresse Material für eine Berichterstattung zu liefern, die breite Zustimmung in der Pfaffenhofener Bevölkerung zu dem Moscheebau suggeriert, für den sie seit langem eingetreten war. Angestoßen wurde diese Aktion von der Demonstration einer Münchener Splittergruppe gegen die Moschee in Pfaffenhofen. Diese angereiste Truppe, ihr Auftreten und Erscheinungsbild kamen der DiTiB und den Pro-Moschee-Leuten um Schratt und Steinbüchler wie gerufen.

Die IG Howa spricht sich indes unmissverständlich gegen Aktionen dieser Gruppierung in Pfaffenhofen aus. „Pro Deutschland“ findet unter den Moscheegegnern in Pfaffenhofen keine Unterstützung. Daher wäre von den verantwortlichen Kommunalpolitikern zu erwarten, dass sie nicht mit von oben initiierten Bündnissen (etc.), die in ihrer Rhetorik an die untergehende DDR erinnern, einen Popanz aufbauten und ein paar Personen von außerhalb in völlig unangemessener Weise öffentliche Aufmerksamkeit verschafften. Derartige PR-Aktionen, die sich gegen etwas richten, das in Pfaffenhofen nicht existiert, vermitteln (auch überörtlich) von den Gegebenheiten in der Stadt einen falschen Eindruck.

Als Interessengemeinschaft „Bürger gegen Islamzentrum an der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen“ wenden wir uns öffentlich an die Stadträtin der „Grünen“:

„Sehr geehrte Frau Schratt,

dass Sie sich nun an der Meinung der Bürger zum Moscheebau der DiTiB in Pfaffenhofen interessiert zeigen, begrüßen wir außerordentlich.

Wir möchten Sie auffordern:

Machen Sie mit der Einbeziehung der Bürger in die Entscheidung über den geplanten und begonnenen Moscheebau an der Hohenwarter Straße wirklich Ernst!

Dazu gehört eine ergebnisoffene Fragestellung. Setzen Sie sich dafür ein, dass eine Befragung aller Pfaffenhofener Gemeindebürger stattfindet, in der sie darüber abstimmen können, ob die Moschee weitergebaut werden soll oder nicht!

Gewinnen Sie Ihre Freunde von der DiTiB dafür, sich einem solchen Votum zu beugen!

Machen Sie öffentlich bekannt, wie viele Ihrer bisher gesammelten 350 Unterschriften von Pfaffenhofenern stammen! Wie viele davon stammen von Mitgliedern der DiTiB, wie viele vom Internationalen Kulturverein, wie viele von den „Grünen“, der ÖDP, der SPD und weiteren Parteien?

Setzen Sie sich in unserer Stadt für die freie Meinungsäußerung der Bürger pro und contra Moscheebau ein! Werden Sie gegen das Klima der Einschüchterung aktiv, das u. a. dazu geführt hat, dass sich Austräger trotz Verpflichtung geweigert haben, das letzte Flugblatt der IG Howa zu verteilen!

Rufen Sie den „Pfaffenhofener Kurier“, der als lokale Tageszeitung eine Monopolstellung innehat, zu einer sachlichen und wahrheitsgemäßen Berichterstattung rund um das Thema „Moschee“ auf – auch unter Einschluss der Gegner (nach dem Grundsatz „Auch die andere Seite soll Gehör finden!“)!

Sorgen Sie dafür, dass den großen Absichtserklärungen in puncto „mehr Demokratie“ in Pfaffenhofen gerade auch in der Moschee-Angelegenheit tatsächlich etwas nachfolgt und Bürger und Anwohner nicht weiterhin übergangen werden!

Leider dürfte sich aber nach allen bisherigen Erfahrungen kaum jemand finden, der darauf wetten möchte, dass Sie in dieser Frage wirklich Ernst machen und eine Befragung aller Bürger durchführen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Pfaffenhofener Moscheegegner von der IG Howa“


Pfaffenhofener Kurier - Artikel vom 16.12.2013  http://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Pfaffenhofen-Schratt-reagiert-auf-offenen-Brief;art600,2856855


 

Wie zu erwarten:

Frau Schratt will keine Bürgerbefragung

 

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