IG HOWA Presseerklärung zum PK Artikel vom 07.08.2013

„Von außen wird kein Einfluss genommen“

Quelle: Pfaffenhofener Kurier


 

„DiTiB“ (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) – nur ein Name?

Auf unser erstes Flugblatt hatte die DiTiB in Pfaffenhofen keinerlei Reaktion gezeigt. Stattdessen überließ sie dies Josef Steinbüchler und seinem Internationalen Kulturverein, in dem sie selbst mitarbeitet. Steinbüchler, eigentlich katholischer Pastoralreferent, dient seit langem als inoffizieller PR-Berater der DiTiB in Pfaffenhofen, der keine öffentlichen Äußerungen des Vereins in der Moschee-Angelegenheit ohne seine vorherige Zustimmung wünscht. Auf seine Initiative hin veröffentlichte die Lokalpresse mehr als zehn Leserbriefe, die gegen die IG Howa und ihr Anliegen gerichtet waren. Stellungnahmen der Interessengemeinschaft hingegen blieben unberücksichtigt, Leserbriefe gegen den Moscheebau wurden - wie uns mehrfach berichtet worden ist – nicht abgedruckt.

Nach über zwei Wochen äußert sich der Pfaffenhofener DiTiB-Verein nun zu Inhalten unseres zweiten Flugblatts. Man wird davon ausgehen dürfen, dass dem auch eine Abstimmung mit vorgesetzten Stellen innerhalb des DiTiB-Dachverbands vorausgegangen ist.
„Von außen wird kein Einfluss genommen“, lautet der Tenor der Erklärungen gegenüber dem Pfaffenhofener Kurier. Nachdem es vorher geheißen hatte, der DiTiB-Dachverband mit Sitz in Köln sei nur Miteigentümer des Grundstücks an der Hohenwarter Straße, gibt der Pfaffenhofener Vorsitzende Bal nun zu, dass dieses Grundstück dem DiTiB-Dachverband (allein) gehört. „Das sei üblich, auch wenn der Grund mit Mitteln der Pfaffenhofener Gläubigen erworben worden sei.“ Warum dies so praktiziert wird, erfährt der Leser nicht. Wurde der Grund ausschließlich mit Mitteln von Pfaffenhofener DiTiB-Mitgliedern erworben oder flossen weitere Gelder? Was veranlasst den Verein, das Grundstück auf den DiTiB-Dachverband eintragen zu lassen, was den DiTiB-Dachverband, das Eigentum am Grundstück zu übernehmen?
Nach der Darstellung der Vorstandsmitglieder Bal und Can geht es bei der Mitgliedschaft des Pfaffenhofener Vereins im DiTiB-Dachverband in erster Linie um die Finanzierung des Imams. Beratend sei der Dachverband tätig, und er biete Schutz vor Radikalisierung und Extremismus, heißt es weiter. Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass der Dachverband keinen Einfluss in Pfaffenhofen ausübt, wo doch innere Widersprüche hier bereits deutlich werden und die Reden des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan noch vielen in den Ohren liegen?
Für den Moscheebau hätten nur Pfaffenhofener Mitglieder gespendet. Gleichzeitig wirbt der Verein auf seiner Internetseite im weltweiten Netz um finanzielle Zuwendungen. Zu dem Vorwurf, dass auf Mitglieder Druck ausgeübt wird, um bestimmte (hohe) Spenden zu erhalten, hat die DiTiB bis heute nicht Stellung bezogen.
Die Medien haben die genauen Geldflüsse bei der Finanzierung des Grundstücks und des Baus bis heute nicht bekannt gemacht. Wer bei der Bank, die einen Kredit gewährt hat, bürgt, wissen auch allenfalls Eingeweihte.

Dass sein Bruder ein militantes Graue-Wölfe-Video auf seiner Facebook-Seite verlinkt und dafür Beifall erhalten hat, tut Recep Bal offenbar mit einer lässigen Handbewegung ab. Eine Distanzierung von dieser politischen Bewegung, die gerade in seiner Herkunftsregion besonders stark ist, sieht anders aus. Erst im Juni wurden im Rahmen einer bundesweiten Razzia gegen Graue Wölfe bei einem Augsburger Vertreter Waffen konfisziert. Sein Bruder sei nicht der Kassier, sondern Hakan Özdemir, so Bal. Gerade Hakan Özdemir war aber in unserem Flugblatt gemeint. Er, Kassier und Schriftführer im Vorstand des Pfaffenhofener DiTiB-Vereins, unterhielt lange Zeit (bis noch vor wenigen Monaten) eine Facebook-Freundschaft mit den Grauen Wölfen in Deutschland („Almanya`da Yasayan Ülkücüler“). Die Frage der IG Howa, welche Rolle diese Gruppierung und entsprechende Verbindungen bei der Finanzierung des Moscheebaus hier in Pfaffenhofen spielen, ist also sehr berechtigt.

Wenn Vorstandsmitglied Temel Can erklärt, sein Verein habe Vertreter der IG Howa immer wieder eingeladen, aber sie seien nicht gekommen, so ist dies eine glatte Falschbehauptung. Bisher hat sich die DiTiB hauptsächlich an Aktivitäten im von Josef Steinbüchler vorgegeben Rahmen beteiligt, die großes Echo in der Presse versprachen. Interesse am Austausch mit Nachbarn und Gegnern des Moschee-Projekts zeigte sie jedoch kaum. Nach unserem ersten Flugblatt mussten wir erleben, dass sich die DiTiB nur darum bemüht hat, nun möglichst schnell die Baugenehmigung zu erhalten, um mit dem Bau beginnen zu können, statt die Pläne zu überdenken und das Gespräch zu suchen.

Wenn nun im PK-Artikel, das Flugblatt betreffend, an mehreren Stellen von anonymen Vorwürfen (und pauschal von Vorurteilen) die Rede ist, so empfinden wir das als besondere Unverschämtheit gegenüber einer Person, die im Flugblatt klar als presserechtliche Verantwortliche benannt ist, und ihrer Familie, die seit den ersten Aktivitäten der Interessengemeinschaft Drohungen und Beleidigungen ausgesetzt ist. Dies ist bisher öffentlich nicht thematisiert worden.

IG HOWA

 

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