„DiTiB“ (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für
Religion) – nur ein Name?
Auf unser erstes Flugblatt hatte die DiTiB in
Pfaffenhofen keinerlei Reaktion gezeigt. Stattdessen überließ sie dies
Josef Steinbüchler und seinem Internationalen Kulturverein, in dem sie
selbst mitarbeitet. Steinbüchler, eigentlich katholischer
Pastoralreferent, dient seit langem als inoffizieller PR-Berater der
DiTiB in Pfaffenhofen, der keine öffentlichen Äußerungen des Vereins in
der Moschee-Angelegenheit ohne seine vorherige Zustimmung wünscht. Auf
seine Initiative hin veröffentlichte die Lokalpresse mehr als zehn
Leserbriefe, die gegen die IG Howa und ihr Anliegen gerichtet waren.
Stellungnahmen der Interessengemeinschaft hingegen blieben
unberücksichtigt, Leserbriefe gegen den Moscheebau wurden - wie uns
mehrfach berichtet worden ist – nicht abgedruckt.
Nach über zwei Wochen äußert sich der Pfaffenhofener
DiTiB-Verein nun zu Inhalten unseres zweiten Flugblatts. Man wird davon
ausgehen dürfen, dass dem auch eine Abstimmung mit vorgesetzten Stellen
innerhalb des DiTiB-Dachverbands vorausgegangen ist. „Von außen wird kein Einfluss genommen“, lautet der Tenor der
Erklärungen gegenüber dem Pfaffenhofener Kurier. Nachdem es vorher
geheißen hatte, der DiTiB-Dachverband mit Sitz in Köln sei nur
Miteigentümer des Grundstücks an der Hohenwarter Straße, gibt der
Pfaffenhofener Vorsitzende Bal nun zu, dass dieses Grundstück dem
DiTiB-Dachverband (allein) gehört. „Das sei üblich, auch wenn der Grund
mit Mitteln der Pfaffenhofener Gläubigen erworben worden sei.“ Warum
dies so praktiziert wird, erfährt der Leser nicht. Wurde der Grund
ausschließlich mit Mitteln von Pfaffenhofener DiTiB-Mitgliedern erworben
oder flossen weitere Gelder? Was veranlasst den Verein, das Grundstück
auf den DiTiB-Dachverband eintragen zu lassen, was den DiTiB-Dachverband,
das Eigentum am Grundstück zu übernehmen? Nach der Darstellung der Vorstandsmitglieder Bal und Can geht es bei der
Mitgliedschaft des Pfaffenhofener Vereins im DiTiB-Dachverband in erster
Linie um die Finanzierung des Imams. Beratend sei der Dachverband tätig,
und er biete Schutz vor Radikalisierung und Extremismus, heißt es
weiter. Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass der Dachverband
keinen Einfluss in Pfaffenhofen ausübt, wo doch innere Widersprüche hier
bereits deutlich werden und die Reden des türkischen Ministerpräsidenten
Erdogan noch vielen in den Ohren liegen? Für den Moscheebau hätten nur Pfaffenhofener Mitglieder gespendet.
Gleichzeitig wirbt der Verein auf seiner Internetseite im weltweiten
Netz um finanzielle Zuwendungen. Zu dem Vorwurf, dass auf Mitglieder
Druck ausgeübt wird, um bestimmte (hohe) Spenden zu erhalten, hat die
DiTiB bis heute nicht Stellung bezogen. Die Medien haben die genauen Geldflüsse bei der Finanzierung des
Grundstücks und des Baus bis heute nicht bekannt gemacht. Wer bei der
Bank, die einen Kredit gewährt hat, bürgt, wissen auch allenfalls
Eingeweihte.
Dass sein Bruder ein militantes Graue-Wölfe-Video auf
seiner Facebook-Seite verlinkt und dafür Beifall erhalten hat, tut Recep
Bal offenbar mit einer lässigen Handbewegung ab. Eine Distanzierung von
dieser politischen Bewegung, die gerade in seiner Herkunftsregion
besonders stark ist, sieht anders aus. Erst im Juni wurden im Rahmen
einer bundesweiten Razzia gegen Graue Wölfe bei einem Augsburger
Vertreter Waffen konfisziert. Sein Bruder sei nicht der Kassier, sondern
Hakan Özdemir, so Bal. Gerade Hakan Özdemir war aber in unserem
Flugblatt gemeint. Er, Kassier und Schriftführer im Vorstand des
Pfaffenhofener DiTiB-Vereins, unterhielt lange Zeit (bis noch vor
wenigen Monaten) eine Facebook-Freundschaft mit den Grauen Wölfen in
Deutschland („Almanya`da Yasayan Ülkücüler“). Die Frage der IG Howa,
welche Rolle diese Gruppierung und entsprechende Verbindungen bei der
Finanzierung des Moscheebaus hier in Pfaffenhofen spielen, ist also sehr
berechtigt.
Wenn Vorstandsmitglied Temel Can erklärt, sein Verein
habe Vertreter der IG Howa immer wieder eingeladen, aber sie seien nicht
gekommen, so ist dies eine glatte Falschbehauptung. Bisher hat sich die
DiTiB hauptsächlich an Aktivitäten im von Josef Steinbüchler vorgegeben
Rahmen beteiligt, die großes Echo in der Presse versprachen. Interesse
am Austausch mit Nachbarn und Gegnern des Moschee-Projekts zeigte sie
jedoch kaum. Nach unserem ersten Flugblatt mussten wir erleben, dass
sich die DiTiB nur darum bemüht hat, nun möglichst schnell die
Baugenehmigung zu erhalten, um mit dem Bau beginnen zu können, statt die
Pläne zu überdenken und das Gespräch zu suchen.
Wenn nun im PK-Artikel, das Flugblatt betreffend, an
mehreren Stellen von anonymen Vorwürfen (und pauschal von Vorurteilen)
die Rede ist, so empfinden wir das als besondere Unverschämtheit
gegenüber einer Person, die im Flugblatt klar als presserechtliche
Verantwortliche benannt ist, und ihrer Familie, die seit den ersten
Aktivitäten der Interessengemeinschaft Drohungen und Beleidigungen
ausgesetzt ist. Dies ist bisher öffentlich nicht thematisiert worden.
IG HOWA
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