IG HOWA Pressemitteilung vom 30.04.2013

 

 


 

Hysterie und Kesseltreiben

Ein betrübliches Spektakel boten am Samstag, den 27.04.2013, führende Vertreter fast aller Pfaffenhofener Parteien auf dem Hauptplatz in unserer Stadt. Der Anmeldung einer Kundgebung der islamkritischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) durch ihren bayerischen Landesvorsitzenden Stürzenberger begegneten sie mit einer Gegenveranstaltung unter dem Motto „Pfaffenhofen ist bunt – kein Ort für braune Parolen. Gemeinsam für Demokratie und Toleranz“. Ein Zeichen gegen Rassismus solle gesetzt werden, so die Erklärung. Angestoßen wurde dies von der 3. Bürgermeisterin, die der türkisch-islamische Ditib-Verein seit Jahren zu den Unterstützern seines Moscheebauvorhabens in Pfaffenhofen zählt.

Stürzenberger kam, wie angekündigt, mit mehreren Gefährten von „Pax Europa“ aus der näheren Umgebung nach Pfaffenhofen, um vor den Auswirkungen des geplanten Moscheebaus an der Hohenwarter Straße und der Ausbreitung des Islams in Bayern und Europa, auch unter Einflussnahme des türkischen Staats, zu warnen.

Im Vorfeld hatte die lokale Monopolzeitung „Donaukurier“ groß getitelt, „Moscheebau lockt Rechtspopulisten“. Nicht nur über diese Wortwahl darf man sich seine Gedanken machen. Die Pfaffenhofener Parteien scharten sich hinter der Initiative der 3. Bürgermeisterin, die die islamkritische Organisation in die Nähe von NS-Sympathisanten rückt. Der frühere Bürgermeister Prechter sprach von „braune[m] Gschwerl“, gegen das man zusammenhalten müsse. Die Aktion der Parteien (Grüne, ÖDP, Linkspartei, SPD, Freie Wähler, Piraten, CSU) unter Beteiligung aller drei Bürgermeister der Stadt fand das Lob der Presse: „Wahlkampfpause – Parteien setzen gemeinsam Zeichen gegen Rechts“. Mahnend erhob der Redaktionsleiter des Pfaffenhofener Kuriers den Zeigefinger in Richtung FDP. Deren Ortsverein war offenbar als einziger nicht gewillt, dem Ruf von Frau Schratt zu folgen.

Was sich als Ausdruck des Grundkonsenses der demokratischen Parteien Beachtung verschafft, als gemeinsames Votum gegen extremistische Kleingruppen, um unerwünschte Entwicklungen bereits im Anfangsstadium zu hemmen, wird fern von jeglichem Realitätsbezug blindwütig und missbräuchlich gegen beinahe jeden in Stellung gebracht, der es wagt, bei wichtigen politischen Fragen, insbesondere was die Zuwanderung und den Islam betrifft, eine andere Meinung zu vertreten. So reicht es, wenn eine Politikerin der Pfaffenhofener Grünen „Vorsicht Braun!“ ruft und Linkspartei und SPD stehen an ihrer Seite. Einige Politiker der CSU, Freien Wähler und Piraten gesellen sich hinzu. Weitere wollen keine Zweifel an ihrer Gesinnung aufkommen lassen und beugen sich dem öffentlichen Druck. Worum es geht, weiß kaum einer genau.

Nach dem uneingestandenen Motto „Mit Nazivorwürfen kriegen wir jeden klein“ wird nun eine Vereinigung wie „Pax Europa“, der die jüngst verstorbene Susanne Zeller-Hirzel angehört hat, die als junge Frau eine Freundin von Sophie Scholl und Mitglied der „Weißen Rose“ war, in Pfaffenhofen von den maßgeblichen Kräften aus Politik und Presse als Verbreiter „braune[r] Parolen“ an den Pranger gestellt: ein unglaublicher Vorgang – bei allem, was kritikbedürftig erscheint! Eine sachliche Diskussion wird verweigert. Stürzenbergers Zahlen und Daten nachzuprüfen, übersteigt offenbar bereits das, was man von einem anwesenden Redakteur der hiesigen Lokalzeitung erwarten kann.

Außer Personen des engsten Umfelds sowie einigen Vertretern des Internationalen Kulturvereins und der „Freunde von Valjevo“ fanden nur wenige Pfaffenhofener den Weg zu den Ständen der Parteien vor dem Wohlherrn. Der große Aufruf ging ins Leere. Die Distanz zwischen Bürgern und Parteien wächst.

IG HOWA

Interessengemeinschaft "Bürger gegen Islamzentrum" an der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen/Jlm

 

▲ top