Leserbrief Fam. Koppenwallner vom 10.04.2013

(Bericht im Pfaffenhofener Kurier am 12.04.2013)

 


 

Zum Leserbrief in der Osterwochenend-Ausgabe vom Samstag, 30.03.2013, PK Seite 30

„Wer ist hier oberflächlich und respektlos?“

Bereits die Überschrift des Leserbriefs zeugt doch davon, wie wenig sich Herr Steinbüchler mit der Thematik des Moscheebaus beschäftigt hat. Jemanden auf niedrigstem Niveau zu beleidigen und ausfallend zu werden, weil man nicht der gleichen Meinung ist und einige Aspekte kritisch beleuchtet, erscheint mir äußerst unangemessen. Etwas als „Desinformation“ abzutun, zeigt, dass man überhaupt nicht gewillt war und ist, sich mit den Argumenten der anderen Seite auseinanderzusetzen. Den Bürgern seine eigene Meinung mit allen Mitteln „aufdrücken“ zu wollen, das ist oberflächlich und respektlos. Dazu muss man wissen, dass Frau Steinbüchler unter anderem für die Pressearbeit der Stadt Pfaffenhofen zuständig ist und teilweise selbst Artikel für den PK verfasst. Außerdem stammen die Leserbriefe im PK, die sich kritisch zu den Flugblättern äußern, aus dem Umfeld von Herrn Steinbüchler und mindestens zwei Verfasser der Leserbriefe wirken aktiv im Internationalen Kulturverein mit.

Die Mitglieder des Internationalen Kulturvereins und insbesondere Herrn Steinbüchler, übrigens einen der Hauptinitiatoren des Moscheebauprojekts, bitte ich, die Moscheen und Kulturzentren in unserer Umgebung zu besuchen und sich bei den dortigen Anwohnern über die vorherrschenden Probleme zu informieren. Denn erst durch Aussagen, Berichte und Informationen von unmittelbar betroffenen Anliegern können sie sich überhaupt eine neutrale Meinung bilden.

Auch wird von Dialog gesprochen. Wie mir von einem kirchlichen Vertreter anvertraut wurde, kann   ein Gespräch zwischen Glaubensvertretern und dem Imam nur in Anwesenheit eines Dolmetschers stattfinden, da dieser nur Türkisch spricht. Ein tiefer gehendes Gespräch sei daher gar nicht möglich.

Darüber hinaus scheint sich der Internationale Kulturverein über die Eigentumsverhältnisse am Grundstück nicht richtig informiert zu haben. Miteigentümer des Grundstücks an der Hohenwarter Straße ist der DITIB Dachverband, der dem türkischen Staat untersteht. Eine Mitfinanzierung des Moscheebaus durch den DITIB Dachverband, der laut PK nicht unumstritten ist, wurde von der DITIB Pfaffenhofen öffentlich dementiert. Jedoch muss man dazu wissen, dass dies bei anderen Moscheeprojekten oft ein Kritikpunkt war und man damit höchstwahrscheinlich Problemen in diesem Zusammenhang im Vorfeld aus dem Weg gehen wollte. Fraglich erscheint mir, wie das Projekt ohne gewisse „Spenden“ finanziert werden soll. Dies könnte man doch offen legen, gerade im Sinne der oft beschworenen Transparenz. Außerdem hätte man die Anwohner vor dem Erwerb des Grundstücks an der Hohenwarter Straße fragen können, ob sie damit einverstanden sind, noch dazu bei den Problemen, die man an der Hochstraße bereits hatte und die letztendlich zu einem Scheitern des Projekts geführt hatten. Die Aussage eines Kommunalpolitikers, dass man diesen Standort gewählt hätte, da sich dort nur ein paar alte Leute befinden und von denen der geringste Widerstand zu erwarten sei, finde ich dagegen äußerst unpassend. Auch dass sich die DITIB bereits im Vorfeld mit den Genehmigungsbehörden über das Projekt abgesprochen hat, entspricht nicht meinem Verständnis von Transparenz.

Daneben widerspricht sich der Internationale Kulturverein in seinem Leserbrief selbst. Integration und gerade das friedliche und freundschaftliche Zusammenleben muss unser aller oberstes Ziel sein.

Gerade hierzu tragen Mitgliedschaften  in Vereinen, Organisationen und ausreichende Deutschkenntnisse bei. Der Bau eines eigenen Jugend- und Kulturzentrums wird dagegen eher gegenteilige Wirkung haben und den Aufbau einer Parallelgesellschaft begünstigen.

Es kommt immer darauf an, an welchem Standort und in welchem Ausmaß man ein solches Gebäude errichtet. Denn auch von den Erbauern einer Moschee darf man eine gewisse Sensibilität erwarten, so wie diese im Gegenzug von den Gegnern gefordert wird.

An das deutsche Baurecht sollte sich gleichermaßen jeder halten. Ich frage mich, ob Herr Steinbüchler, der ja selbst auch nicht direkt in der Stadt Pfaffenhofen wohnt, begeistert wäre, wenn vor seiner eigenen Haustür eine Moschee entstehen würde, verbunden mit Lärmbelästigung und Verkehrsbelastung. Er würde sicherlich dagegen vorgehen, wenn sein Nachbar einen 25-30 Meter hohen Kamin errichten würde.

Ausfallend zu werden, nur weil jemand eine andere Meinung vertritt, gerade das ist unterstes Niveau. Wir möchten niemandem unsere Meinung aufdrängen, jedoch die Möglichkeit zur neutralen Meinungsbildung schaffen. Sogar eine nicht unerhebliche Anzahl von Stadträten ist von dem geplanten Islamzentrum nicht begeistert. Sie halten sich aber mit Aussagen zurück, um von so wichtigen „Persönlichkeiten“ wie Manfred „Mensch“ Mayer nicht diffamiert und in eine Ecke gedrängt zu werden, in die sie ganz bestimmt nicht einzuordnen sind. Gerade solche Menschen verhindern eine sachliche Diskussion über diese Thematik, indem sie einem Ausländerfeindlichkeit und Missachtung der Religionsfreiheit vorwerfen. Fragt sich also, wer hier oberflächlich und  respektlos gegenüber anderen ist.

Der überwältigende Zuspruch auf die Flugblattaktion der IG HOWA macht uns Mut und hat uns in unserer Meinung bestärkt, um weiter gegen den Bau des Islamzentrum vorzugehen. Dafür möchten wir uns bei allen, die uns Ihre Unterstützung zugesichert haben, sehr herzlich bedanken.

 

Hans Koppenwallner, Anlieger Hohenwarter Straße

 

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