IG HOWA Pressemitteilung vom 03.04.2013

(Bericht im Pfaffenhofener Kurier am 06.04.2013)

 


 

Augenwischerei

Dem Widerstand gegen das Bauvorhaben begegnet der türkisch-islamische Verein nun, indem er am auffälligsten Gebäudeteil, dem Minarett, kosmetische Korrekturen vornimmt. Statt 20,30 m sollen es nun ein paar Meter weniger sein. Der Kritik möchte er so Boden entziehen, um das Gesamtprojekt ungefährdeter verwirklichen zu können. Dieses wird nicht grundsätzlich aufgegeben oder auch nur überdacht. Jener Architekt, der in Gersthofen eine Moschee ohne Minarett gebaut hat, spricht nun davon, dass ein solcher Turm – quasi unverzichtbar - immer zu einem Gebetsraum gehöre. Keine Rede von minarettlosen Moscheen, u. a. auch in der mohammedanischen Frühzeit. Die Gesamtästhetik soll unbedingt erhalten bleiben.

Steht nun eine Genehmigung des groß angelegten Islamzentrums bevor, bei der über die zahlreichen, erheblichen Abweichungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans ganz einfach hinweggesehen wird: Minarett, Kuppeldach, Goldelemente, Gebäudebreite, vollständige Missachtung der Baugrenze, zusätzliche Zufahrt? Soll eine geringfügige Reduktion der Minaretthöhe nun als Feigenblatt dafür herhalten, dass man das Gesamtprojekt nicht antasten möchte? Ein Projekt an einer Hauptstraße am Ortseingang einer christlich geprägten, oberbayerischen Stadt mitten in Europa, hinter dem der türkische Staat mit seiner Religionsbehörde steht? Über dessen Eingängen weithin sichtbar in arabischer Schrift die Eröffnungsworte des Koran („Im Namen Allahs“) prangen – an einer Stelle, wo jahrelang das Ortsschild von Pfaffenhofen seinen Platz hatte?

Inhalte von Vorab-Gesprächen zwischen Bauherr, Stadt und Landratsamt bei einem derartigen Vorhaben mit einschneidenden Folgen für unsere Stadt werden erst jetzt ansatzweise bekannt.

Anwohner hatten von der Stadt im vergangenen Jahr monatelang keine Auskunft erhalten. Beim Landratsamt mussten sie erst mit einem Anwaltsschreiben kommen, damit die Behörde ihren Nachbarstatus, an dem kein Zweifel bestehen kann, anerkannte und ihnen Einsicht in die Unterlagen des Bauantrags zugestand. Jetzt erfahren sie aus der Zeitung über mögliche Veränderungen. Das Landratsamt steht offenbar, wie vorher schon die Stadt, unter enormem Druck der Ditib und des Internationalen Kulturvereins.

 

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